
Die Aufbahrung der Märzgefallenen ist ein Gemälde des deutschen Malers Adolph Menzel aus dem Jahr 1848. Es zeigt eine Menschenmenge auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Die Figuren wohnen der Sargaufbahrung von Zivilisten bei, die während der Berliner Märzrevolution ums Leben kamen. Menzel persönlich hatte an der Zeremonie teilgenommen. Noch während des Ereignisses oder kurz danach begann er mit der Arbeit an ersten Vorstudien zum Gemälde. Die linke untere Ecke des Bildes ist nicht in Ölfarbe ausgeführt, weshalb es in der Forschung überwiegend als unvollendet gilt. Über die möglichen politischen oder ästhetischen Beweggründe des Malers dafür besteht unter Kunsthistorikern Uneinigkeit. Das Bild gehört zu der Gruppe der in Deutschland nur selten entstandenen Revolutionsgemälde. Menzel folgte mit seinem Bild nicht den Vorgaben der traditionellen Historienmalerei. Es wird von der Kunstkritik somit einerseits als „Historienmalerei der Gegenwart“ eingeordnet, andererseits wird die Einordnung als „Historienmalerei“ auch ganz zurückgewiesen. In der öffentlichen Wahrnehmung spielte die Aufbahrung der Märzgefallenen zunächst keine Rolle, da es im Künstleratelier des Malers verblieb. Kurz vor der Jahrhundertwende wurde es nach Zürich an eine Privatgalerie verkauft und ging erst 1902 in den Besitz der Hamburger Kunsthalle über, die es erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machte.
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Die Riemannsche Vermutung, Riemannsche Hypothese, Riemannhypothese oder kurz RH trifft eine Aussage über die Verteilung der Primzahlen und ist eines der bedeutendsten ungelösten Probleme der Mathematik. Sie wurde erstmals 1859 von Bernhard Riemann in seiner Arbeit Über die Anzahl der Primzahlen unter einer gegebenen Größe in einem Nebensatz formuliert. Nachdem sie bereits im Jahr 1900 von David Hilbert auf seine Liste 23 wichtiger Jahrhundertprobleme gesetzt wurde, ist sie im Jahr 2000 vom Clay Mathematics Institute in die Liste der sieben Millennium-Probleme der Mathematik aufgenommen worden. Das Institut in Cambridge (Massachusetts) hat damit ein Preisgeld von einer Million US-Dollar für eine schlüssige Lösung des Problems in Form eines mathematischen Beweises ausgelobt.
Einfach gesprochen sagt die Riemannsche Vermutung aus, dass sich die Folge der Primzahlen 2, 3, 5, 7, 11 … „möglichst zufällig“ verhält. Das sollte sich zum Beispiel dadurch äußern, dass die Abfolge der Ereignisse, dass eine Zahl eine gerade Anzahl an Primfaktoren besitzt, wie zum Beispiel , oder eine ungerade Anzahl an Primfaktoren besitzt, wie , auf lange Sicht ungefähr ein Verhalten aufweist, das auch ein häufig wiederholter Münzwurf mit „Kopf“ und „Zahl“ haben könnte. Eine Theorie, welche die Riemannsche Vermutung löst und damit eine tiefere Erklärung für diese Zufälligkeit unter den Primzahlen lieferte, könnte daher aus Sicht der Mathematiker ein fundamental neues Verständnis für Zahlen im Allgemeinen nach sich ziehen.
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Der Grundlsee ist ein Bergsee am Südfuß des Toten Gebirges im steirischen Teil des Salzkammergutes. Er liegt auf 708 m ü. A. Am Nordwestufer befindet sich das Siedlungszentrum der Gemeinde Grundlsee. Der Ablauf des Grundlsees ist die Grundlseer Traun, die über die Traun in die Donau entwässert. Mit einer Fläche von 4,22 km² ist er der größte See der Steiermark. Der Grundlsee im Besitz der Österreichischen Bundesforste ist wegen seiner schönen Lage ein bedeutendes Tourismusziel und ein beliebter Badesee sowie ein Tauch- und Segelrevier. Jedes dritte Jahr findet am Grundlsee das Narzissenfest, Österreichs größtes Blumenfest, statt. Der See wird von einem Berufsfischer bewirtschaftet. Die Hauptfischart ist der Seesaibling (Salvelinus alpinus), der als Ausseer Seesaibling vermarktet wird. Der Grundlsee liegt vollständig im Gemeindegebiet von Grundlsee. Das Siedlungszentrum von Grundlsee befindet sich am Nordwestufer. Der See ist hufeisenförmig von Bergen des Toten Gebirges umgeben. Im Nordwesten beginnt mit der Trisselwand (1754 m ü. A.) ein Karstplateau, das sich über den schroff aufragenden Backenstein (1722 m ü. A.) bis zum Reichenstein (1913 m ü. A.) und den Siniweler (1907 m ü. A.) im Nordosten erstreckt. Am Ostufer befindet sich der Ortsteil Gößl mit der Gößler Wand. Im Süden erhebt sich der Ressen (1303 m ü. A.). Im Westen beginnt das Hügelland des Ausseer Beckens.
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Die Filialkirche Kleinsöding, oft auch einfach Sebastianikirche genannt, ist eine römisch-katholische Filial- und Wallfahrtskirche in der zur Gemeinde Söding-Sankt Johann gehörenden Ortschaft Kleinsöding in der Weststeiermark. Die zu Ehren des heiligen Sebastian geweihte Kirche gehört zum Seelsorgeraum Voitsberg in der Diözese Graz-Seckau und ist der Pfarre Mooskirchen unterstellt. Als Wallfahrtskirche spielt sie nur noch eine lokale Rolle für Kleinsöding und die umliegenden Ortschaften.
Ihre Geschichte führt bis in den Beginn des 16. Jahrhunderts zurück, als sie als Pestheiligtum errichtet wurde. Die Ursprünge der Kirche sind dabei eng mit den Ausbrüchen der Pest im 15. Jahrhundert verbunden, die Teile des Umlandes fast vollständig entvölkerte. Überlebende Bauern legten einen Schwur ab, im Laufe ihres Lebens den sogenannten Kühzins zu entrichten. Dabei versprachen sie, den Gegenwert einer Kuh zu spenden. Das so aufgekommene Geld finanzierte den Kirchenbau. Durch erneute Pestepidemien im 17. Jahrhundert entwickelte sich die Kirche zum wichtigsten Pestheiligtum in der Weststeiermark. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden eine Sakristei und die Kreuzkapelle angebaut und die Kirche selbst barockisiert. In den nachfolgenden Jahrhunderten nahm die Bedeutung als Wallfahrtsort aber ab. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befindet sich das Bauwerk im Besitz der Gemeinde.
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